Profiloptimierung durch Einbau von Hart- und Weichsubstrat & Anlegen einer Sekundäraue
Wasserkörper-Nr.: 02077: Nonnenbach
Planung und Durchführung der Maßnahme: Unterhaltungsverband Mittlere Hase (UHV 97)
Der Nonnenbach, ein Gewässer II. Ordnung, gehört zum Gewässersystem der Hase und wird nach Vorgaben der EU-WRRL als ein „erheblich veränderter Wasserkörper (heavily, modified waterbody, HMWB) eingestuft. Der Nonnenbach weist einen 21,1 km langen Gewässerverlauf auf und hat ein Gesamteinzugsgebiet von 152,25 km². Nach der Klassifizierung der WRRL-relevanten Gewässer in Deutschland ist der Nonnenbach zum Gewässertyp 14 „sandgeprägter Tieflandbach“ zu zählen.
Der Nonnenbach wies auf einer Strecke von 310 m erhebliche strukturelle und ökologische Defizite auf. Hierzu zählten:
- strukturarmer und gradliniger Verlauf
- zu geringer Totholzanteil
- kaum Strömungsdiversitäten
- versandete Gewässersohle
- überbreites Gewässerprofil
- kaum Unterstände für Fische
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Durch den Einbau von Hart- und Weichsubstrat (Lehm-Kies Gemisch und Laubholzfaschinen) wurde die Sohlbreite um bis zu 50% eingeengt, um die Fließgeschwindigkeit zu erhöhen. Durch den Einbau von weiteren Totholzelementen (Baumstämmen) konnte außerdem eine höhere Strömungsdiversität hergestellt werden. Durch das Anlegen einer Sekundäraue tritt bei höheren Abflüssen das Gewässer über die Ufer. Durch die Anlage eines Sickerwasserfanggrabens ist eine räumliche Trennung zwischen der „Talaue“ und den angrenzen Flächen hergestellt worden.
Zu den bedeutendsten Merkmalen eines sandgeprägten Tieflandbaches (Typ 14) im „sehr guten ökologischen Zustand“ zählen:
- ein stark geschwungener bis mäandrierender, unverzweigter Gewässerverlauf
- flaches und kastenartiges Profil mit Prall- und Gleithängen
- das Sohlsubstrat besteht hauptsächlich aus lagestabilem Sand und z.T. Kies. Mergel und Ton können untergeordnet vorkommen
- Die Sohle ist durch Kolke, Totholz, Makrophytenpolster und Tiefrinnen strukturiert
- der Totholzanteil liegt bei 10-25%
- großflächiger Makrophyten Bewuchs der Gewässersohle (außer bei starker Beschattung)
- Die Ufer werden von einem durchgehenden Gewässerrandstreifen mit typischen Gehölzen (Erlen, Eschen) und z.T. von Röhricht- oder Riedflächen begleitet
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Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/publikationen/texte_43_2014_hydromorphologische_steckbriefe_der_deutschen_fliessgewaesssertypen_0.pdf
Aufgestellt: Essen (Oldb) 01.07.2020
Henning Meyer