Die Hase ist im Bereich des Umspannwerkes Lüstringen ein Gewässer II. Ordnung und zählt zum Fließgewässertyp 9.1: Karbonatische, fein- bis grobmaterialreiche Mittelgebirgsflüsse. Das Gewässer gilt nach EU-WRRL Vorgaben als erhebliche veränderter Wasserkörper; HMWB (heavily modified water body)
Planung: Ing. Büro im Auftrag der Stadt Osnabrück
Maßnahmenträger: Stadt Osnabrück
Durchführung der Maßnahme: Unterhaltungsverband Nr. 96 „Hase-Bever“
Bauzeit: 2018/2019
Die Stadt Osnabrück hat in Zusammenarbeit mit dem Unterhaltungsverband Nr. 96 „Hase-Bever“ einen ca. 800 m langen Streckenabschnitt der Hase ökologisch und strukturell verbessert. Es wurden an verschiedenen Stellen Strömungslenker aus Lesesteinen, Kies und Totholzelementen eingebaut, um die Strömungsdiversität zu erhöhen und das Makrozoobenthos zu fördern. Außerdem wurden Uferbefestigungen entfernt und die Durchgängigkeit durch Anlegen einer Sohlgleite hergestellt. Zudem wurden Laichstrukturen für Kieslaichende Fischarten wie die Forelle durch Einbringen von Kiesdepots geschaffen.
Die Hase entspringt in der Stadt Melle, OT Wellingholzhausen und durchfließt auf einer Gesamtlänge von 169,6 km die Landkreise Osnabrück, Cloppenburg und das Emsland sowie die Stadt Osnabrück bis sie in Meppen in den Dortmund-Ems Kanal mündet. Weite Teile des Landkreises Vechta entwässern über die Lager Hase in die Hase. Das Gesamteinzugsgebiet der Hase beträgt 3.086 km².
Der ökologische Zustand der Hase in diesem Bereich wurde als „unbefriedigend“ bewertet. Der chemische Zustand ist aufgrund von Quecksilber in der Biota „schlecht“ bewertet.
Die Hase wies vor der Revitalisierung dieses Abschnitts gravierende ökologische- und strukturelle Defizite auf:
- gradliniger Verlauf zum Teil mit Uferverbau
- kaum Strömungsdiversität
- fehlende Strukturelemente wie z.B. Totholz
- keine Laichstrukturen für Kieslaichende Fischarten wie z.B. Forellen
- kaum Tiefen- oder Breitenvarianz
- kaum eigendynamische Entwicklung
- die Durchgängigkeit wurde teilweise durch Sohlabstürze unterbrochen
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Ziele der Maßnahmen:
- Verbesserung des Sauerstoffhaushaltes der Hase
- Verbesserung der Beschattung
- Verbesserung der Strömungsdiversität
- Erhöhung der Strukturvielfalt
- Förderung des Makrozoobenthos
- Schaffung von Laichstrukturen für Kieslaichende Fischarten
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Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/publikationen/texte_43_2014_hydromorphologische_steckbriefe_der_deutschen_fliessgewaesssertypen_0.pdf
Aufgestellt: Essen (Oldb) 28.07.2020
Henning Meyer